Häuser & Wohnungen als Maßanzüge für Bewohner
Beitrag von Marlene Goller und Klaus Leiminger, Planen, Bauen, Leben mit Feng Shui, am 11.3.2010
Seit 15 Jahren konzipieren und begleiten die gelernte Bauzeichnerin Marlene Goller und Diplomingenieur Klaus Leiminger aus Waldkirchen/ Wesen als diplomierte Feng Shui Experten gewerbliche wie private Bauprojekte. Was es damit auf sich hat, erzählen sie im Gespräch mit der BEZIRKSRUNDSCHAU.
BEZIRKSRUNDSCHAU: Was ist Feng Shui?
K. Leiminger: “Feng Shui ist eine Harmonielehre, in der es um eine harmonische Beziehung zwischen Landschaft, Haus und Mensch geht. Alle drei Komponenten strömen Energien aus. Diese gilt es aufeinander abzustimmen. Haus bzw. Wohnung sollen ein Maßanzug für die darin lebenden Menschen sein. Da sowohl Menschen als auch Gebäude und Standorte immer anders sind, bedarf es für eine optimale Abstimmung immer einer individuellen Lösung.”
BRS: Wie funktioniert das?
K. Leiminger: “Es gibt Berechnungsmethoden. Wir arbeiten nach den Methoden des Imperial Feng Shui, das ist das originalgetreuste Feng Shui, wie es schon am chinesischen Kaiserhof praktiziert wurde. Dieses verzichtet bewusst auf die üblichen “Energie-Hilfsmittel” wie Klangspiele oder Spiralen, sondern konzentriert sich darauf, dass die Baustruktur bzw. Raumeinteilung und die Außengestaltung optimiert werden. Es ist praktisch und funktionell.”
M. Goller: “So erstellen wir zuerst für jeden im Gebäude lebenden Menschen eine Biorhythmus-Analyse nach den fünf Elementen. Diese zeigt, was jeder einzelne in seinem Wohnareal zum Wohlfühlen braucht – seien es Farben, Himmelsrichtung verschiedener Räume etc. Wenn es bereits ein Haus, eine Wohnung gibt, dann betrachten wir uns danach das Wohnumfeld und erfassen dessen Schwingungsbzw. Energiestruktur. Bei Neubauten beginnen wir in Zusammenarbeit mit Architekten, Baubiologen und anderen Wohnbauexperten gleich mit der Planung.”
K. Leiminger: “Die Kunst ist es, Mensch und Wohnareal in Balance zu bringen. Denn unser Ziel ist, bei Privatkunden, immer das größtmögliche Wohlbefinden der Kunden.”
BRS: Wie sieht Ihre Arbeitsaufteilung aus?
M. Goller: “Klaus ist der Feng Shui Philosoph, der meist die Berechnungen macht. Ich bin als gelernte Bauzeichnerin dann für die Planung zuständig.”
BRS: Was sind die Folgen von Ungleichgewichten zwischen Mensch und Wohnumfeld?
K. Leiminger: “Dann gibt es Resonanze&ekte zwischen Mensch und Gebäude, die zu Problemen, auch zwischen den Bewohnern, führen können.
M. Goller: “Denn die Energien von Mensch und Gebäude stehen ja in Wechselwirkung zueinander. Hat ein Gebäude eine negative Ausstrahlung, wirkt sich das unweigerlich auf die darin lebenden Menschen aus. Im Regelfall ist es so, dass zuerst der Mensch das Gebäude formt, dann jedoch das Gebäude den Menschen.”
BRS: Sind alle Räume gleich wichtig?
K. Leiminger: “Bei Privatpersonen sind natürlich die Schlafräume am wichtigsten, da man sich dort ja am längsten aufhält. Die weniger benutzten Nebenräume werden nach hinten gereiht.”
BRS: Was geschieht, wenn die jeweiligen Personen sehr konträre Wohnbedürfnisse haben?
K. Leiminger: “Es gibt immer ein Element, das Konflikte zwischen zwei gegensätzlichen Elementen ausgleicht. Dementsprechend gilt es dann Häuser, Wohnungen oder einzelne Räume zu gestalten.” BRS: Gibt es allgemeine Feng Shui Faustregeln, die man als Nicht-Experte beachten kann?
K. Leiminger: “Es gibt formale Prinzipien, ja.”
BRS: Die da wären?
M. Goller: “Eine Faustregel lautet: Das Erdgeschoß ist der Aktivbereich, das Obergeschoß der Passiv- und Ruhebereich. Weiters ist der Eingang als energetischer Mund ein wichtiger. Er sollte hell, freundlich, großzügig und von außen gut erkennbar sein. In unserer Baukultur wurden Eingänge in den letzten “$ Jahren sträflich vernachlässigt.”
K. Leiminger: “Dann sollte man keine Spiegel im Schlafzimmer, aber auch nicht gegenüber der Eingangstür aufstellen. Darüber hinaus gilt es energetische Durchzüge zu vermeiden.”
BRS: Was sind energetische Durchzüge?
M. Goller: “Ein klassischer Durchzug wäre, wenn man zur Haustür reingeht und auf der anderen Seite des Hauses oder der Wohnung wieder hinausgehen kann.”
K. Leiminger: “Ein Prinzip ist es auch vorstehende Ecken, wo man das Gefühl hat, man kann sich verletzen, nach Möglichkeit abzuschrägen, speziell im Schlafzimmer. Dort sollte außerdem das Bett nicht direkt zwischen Tür und Fenster positioniert sein, und über dem Bett sind große, schwere Balken oder Bilder nicht optimal.”
M. Goller: “Gutes Licht in allen Räumen ist ebenfalls wichtig, genauso wie gelegentlich zu entrümpeln, weil unbenutzte Gegenstände Energie nehmen. Man sieht, viele Faustregeln sagen einem schon der Hausverstand.”
BRS: Wie lange dauern Ihre Projekte im Regelfall? M. Goller: “Das hängt vom Schwierigkeitsgrad ab. Im Schnitt sind es zwei Tage für ein Einfamilienhaus mit etwa 150qm für vier Personen inklusive Vorgespräche, Vorbereitung etc. Eine Haus-Neubauplanung dauert dann in Summe ca. zwei Wochen, reine Arbeitszeit wohl gemerkt.”
K. Leiminger: “Aufgestückelt in Phasen dauert die Begleitung bei Neubauten im Durchschnitt fast ein Jahr.”
BRS: Wie werden Kunden auf Ihr Unternehmen aufmerksam?
K. Leiminger: “Hauptsächlich über die Haus- und Baumesse in Ried.”
M. Goller: “Aber mittlerweile kontaktieren uns auch viel aufgrund von Mundpropaganda.”