DIE BAUBIOLOGISCHEN BAUSTOFFE

Die Baubiologie will durch die Verwendung baubiologisch- ökologischer, dh aus natürlichen Quellen erzeugter Baustoffe, die Gesundheit der Bewohner dieser Häuser schützen.

 

Zugleich werden damit große Mengen an Herstellungsenergie gespart.

 

Auf Grund des verringerten Energieeinsatzes entstehen weniger Schadstoffe und damit betreiben wir aktiven Umweltschutz.

 


 

Ebenso wird durch die verringerte Transportenergie aktiver Umweltschutz betrieben.

 

Letztendlich können fast alle baubiologisch-ökologischen Baustoffe in den Kreislauf der Natur durch Wiederverwendung, Verbrennen oder kompostieren zurückgeführt werden.

 

Bei Verwendung ausschliesslich baubiologisch- ökologischer Baustoffe zum Bau unserer Wohnungen verwendet man ca: 47% aus NAWAROs, -nachwachsenden Rohstoffen. Diese sichern wieder vielfach der heimischen Landwirtschaft und Wirtschaft Produktionsmöglichkeit, Arbeitsplätze und Ertrag.

 

Die Vorteile für den Einzelnen, für die Wirtschaft, bringt auch für unser Klima durch weniger CO2-und Schadstoffausstoß eine bedeutende Verbesserung.

 

Die Verwendung vieler konventioneller Baustoffe schädigt unsere Luft, das Grundwasser, uns selbst durch Produktion, Einbau und durch die Entsorgung.

 

Die Baubiologie versucht, den Menschen durch Auswahl der richtigen Baustoffe, Konstruktionen, Farben, beste Heizungen, Vermeidung von Störfeldern u.a. körperlich, seelisch und geistig zu fördern.

 

 

 

ANFORDERUNGEN AN DIE BAUSTOFFE

 

In der Vergangenheit wurden kolossale Bauwerke errichtet, deren Anforderungen an Baustoffe fast ausschließlich auf die Festigkeit und Haltbarkeit gerichtet waren.

 

Heute wird vielfach zusätzlich die Bauphysik gefordert, man denke an die Wärmedämmung und –speicherung, die auf Grund der immer höher werdenden Energiepreise immer wichtiger wird.

 

Ebenso sind Sorption, Dampfdiffusion, Akustik, Dichtigkeit, Schallschutz, passive Sonnennutzung und Lüftung, ganz wichtige Faktoren des modernen Bauens geworden.

 

Die allgemeinen Anforderungen an die Baustoffe aus ganzheitlicher Sicht sind.

 

1. Festigkeit und Gebrauchstauglichkeit

 

2. Bauphysikalische und gesundheitliche Anforderungen

3. Umweltfreundlich bei Abbau, Produktion, Transport, Herstellung und Entsorgung
4. Anforderungen zur Gestaltungsmöglichkeit, zum Arbeitsprozess undBehaglichkeit

 

 

ANWENDUNGSKRITERIEN


1. RADIOAKTIVITÄT

 

Ebenso wie es zu einer Strahlenbelastung aus dem Gelände z.B. durch Radon, kommen kann, kann es durch Baumaterialien im Innenraum zu einer Strahlenbelastung z.B. aus Schlackenbaustoffen, Chemiegipsen, Fliesen oder Natursteinen kommen.
Da sich diese radioaktiven und für den Menschen schädliche Stoffe (Kalium, Radium, Thorium), in den Räumen konzentrieren können, ist es notwendig, belastete Baustoffe zu vermeiden und durch regelmäßige Lüftung diese Gase nach außen abzuführen.

 

2. WÄRMEDÄMMUNG

 

Gerade in der sich jetzt anzeigenden Energiewende ist es besonders wichtig, Wand-, Decken-und Bodenbaustoffe mit besten Dämmwerten zu verwenden. Als Konstruktion sollte mindestens die Niedrigstenergie- (= 30KWh/m2a) oder Passivhausbauweise (15KWh/m2a) eingesetzt werden. Naturmaterialien haben den Vorteil, daß sie gut feuchtigkeitsleitend sind, damit schnellst trocknen und daher die Dämmwerte bestens halten. Besonderem Augenmerk ist auch dem sommerliche Wärmeschutz zu schenken. Abhilfe bringen hier schwere, oder eine Kombination aus schweren und leichten Dämmstoffen.

 

3. WÄRMESPEICHERUNG

 

Die Wärmespeicherkapazität von Baustoffen, in der Regel sind dies die Massivbaustoffe- die schwereren Baustoffe, haben einen positiven Einfluss auf die Wärmebilanz und das Raumklima.
Es werden damit Raumüberwärmungen und die nutzbaren Wärmegewinne durch Sonneneinstrahlung vergrößert.

 

4. SORPTION, AUSTROCKNUNG

 

Baustoffe müssen die Fähigkeit haben, kurzfristigen Feuchtigkeitsüberschuss der Raumluft aufzunehmen und abzuführen, bzw. an die Raumluft wieder zurückzugeben.
Der Idealbereich der relativen Raumluftfeuchte liegt zwischen 40% und 60%.

 

5. DIFFUSIONSFÄHIGKEIT

 

Um allenfalls auftretendes Tauwasser ableiten zu können, sind Baustoffe mit einem Wasserdampf- Diffusionswiderstand eher kleiner als 10 zu verwenden. Außerdem soll er von innen nach außen abnehmen.

 

6. SCHALLSCHUTZ

 

Speziell leichte Bausstoffe und Konstruktionen sind gut überlegt auszuführen, da sonst die Behaglichkeit der Wohnung leidet.
Man unterscheidet zwischen Luft- und Körperschall.
Beide bedürfen besonderer Vorkehrungen wie z.B. schwere Vorsatzschalen für Wände, bzw. Vollziegellage in Fussböden.

 

 

 

7. BRANDSCHUTZ

 

In den Bauordnungen der österreichischen Bundesländer sind Vorschriften zur Brandhemmung bzw. Beständigkeit vorgegeben.

 


BAUSTOFFAUSWAHL

Die Baustoffauswahl ist eine elementare Fachentscheidung und soll abhängig von der Zweckbestimmung des Gebäudes nach den folgenden Richtlinien erfolgen:


· keine Schadstoffe und geringster Energieaufwand bei der Produktion

 

· keine Schadstoffabgabe während der Lebenszeit

 

· geringste Transportkosten

 

· geringste Entsorgungskosten

 

1. ÖKONOMISCHE KRITERIEN



· Preis des Baustoffes

 

· Instandhaltungskosten


o Der Preis ist abhängig von der Qualität, Dauerhaftigkeit, Mode, Konkurrenz.

 

o Die Instandhaltungskosten setzen sich aus den Kosten für Erneuerung und Reinigung zusammen.

Baubiologisch- ökologisch Bauen ist nicht teuer

es hat höhere Qualität = Lebensqualität
Gesundes Wohnen – Leben

Die Gesamtmehrkosten für eine Wohnung betragen, je nach sonst vorgesehenen Baustoffen, 2-6%

 

 




2. ANWENDUNGSKRITERIEN

 

Den Anwendungswert des Baustoffes stellen seine Eigenschaften dar:

 

konstruktionsspezifisch

 

  • akustisch

 

  • thermisch

 

  • dauerhaftigkeit

 

  • Hygroskopizität

 

  • Gewicht


 

3. VISUELLE KRITERIEN



Jeder Baustoff hat seine eigene, bestimmte visuelle Identität, die sich zusammensetzt aus:


· Farbe, Natur – ungestrichen

– Natur – transparent

 

-lackiert

 

· Stil

4. GESUNDHEITLICHE KRITERIEN


Die Berücksichtigung gesundheitlicher Kriterien bedeutet eine Auswahl von

 

baubiologischen Baustoffen, die keine schädlichen Einflüsse auf den Menschen und auch auf Tiere haben.

 

Keulen waren in der Vergangenheit und z.T. auch jetzt noch, manche chemischen Holzschutzmittel.

 

Die schädlichen Emissionen und deren Einfluss auf die Gesundheit hängen von unterschiedlichen Bedingungen ab wie:

· Menge der angewandten Materialien

 

· Art des Einbaues

 

· Luftaustausch

 

· Zeit

 

· Raumtemperatur

 

· Giftigkeit

 

· Einbruchsfähigkeit der Biosysteme

 

· der Konstruktion des Organismus

Die Emissionen können:

· dampfförmig

 

· staubförmig

 

· faserförmig

 

· radioaktiv sein

 

5. ÖKOLOGISCH UND BAUBIOLOGISCHE KRITERIEN



Baubiologisch und ökologisch sind Baustoffe dann, wenn:


· die Rohstoffnutzung keine schädlichen Eingriffe in die Natur verursacht

 

· der Energieverbrauch muss so niedrig wie möglich sein

 

· größtmögliche Verwendung von NAWAROs

 

· im gesamten Lebenszyklus darf der Baustoff keine schädlichen

 

· Emissionen auslösen.

 

· durch die Entsorgung darf die Umwelt nicht belastet werden.

 

· Gegeben sein sollte, wenn möglich:

o regionale Verfügbarkeit (Transportenergie)

 

o Wiederverwendbarkeit

 

o Recyclingmöglichkeit

Bei Anwendung vorgenannter Grundlagen zur Baustoffauswahl trägt dies ganz wesentlich:


– zum Umweltschutz

 

– zur Erholung

 

– zum gesunden Leben

 

– und zu mehr Lebensqualität bei.